Über 2 Monate im Krankenhaus
von Dietmar Sommer
Heute habe ich mich doch ein wenig erschrocken. Als ich mein Programm für die Internetseite öffnete, wurde mir mitgeteilt, dass ich das letzte Mal vor acht Monaten eingeloggt war. Es waren acht Monate, die, begleitet von einer schweren Krankheit, mir keine Zeit ließen, mich um diese Seite zu kümmern. Bereits Ende 2024 und Anfang 2025 ging es mir gesundheitlich immer schlechter.
Im April hat dann mein Hausarzt festgestellt, dass ich einen Bauchwandbruch habe, eine sogenannte Hernie. Dort klemmte sich ein Teil des Dünndarms immer wieder ein. In der Notaufnahme im Klinikum Herford wurde dies bestätigt, aber es sei kein akuter Handlungsbedarf. Ich bekam dann für Ende April einen OP‑Termin. Allerdings wurden die Schmerzen so stark, dass ich in einer Nacht um 22:00 Uhr noch mal in die Notaufnahme gefahren bin. Abermals wurde gesagt: Sie haben doch einen Termin, aber im Augenblick haben wir keinen akuten Handlungsbedarf. Somit wurde ich wieder nach Hause geschickt.
Am 28. April wurde ich im Klinikum Herford aufgenommen und verbrachte den Tag in meinem OP-Hemd im Bett und wartete. Um 18:00 Uhr wurde mir mitgeteilt, dass heute keine Operation stattfindet und ich erst am Freitag wiederkommen sollte, damit die Operation dann durchgeführt werden kann.
Am 2. Mai bin ich dann wieder ins Krankenhaus gegangen und wurde dann auch operiert. Es war eine OP, die normalerweise anderthalb Stunden dauert. Bei mir hatte sie 3 Stunden gedauert. Nach wenigen Tagen wurde ich entlassen mit dem Ergebnis, dass sich nicht viel verändert hat. So war ich in kurzer Zeit wieder im Krankenhaus. Nach dem CT musste noch viel mehr operiert werden, und es folgte daraufhin eine fünfstündige OP. Wenige Tage später war in der Drainage plötzlich eine Flüssigkeit, die dort nicht hingehört. Ich kam daraufhin noch einmal schnell ins CT und wurde sofort operiert. Nun kam eine OP, die die hauptsächliche Ursache behandelte. Es handelte sich um einen Darmverschluss durch eine Metastase innerhalb des Dünndarms. Bei der Operation bekam ich einen künstlichen Darmausgang und es wurde mir einiges vom Dünndarm entfernt, mit dem Ergebnis, dass ich jetzt ein Kurzdarmsyndrom habe. Der Ernährungsberater im Klinikum hatte dieses sofort erkannt, aber das Team der Chirurgen widersprach energisch. Die Bemerkung vom Ernährungsberater war: Wenn man sie jetzt entlässt, sind sie in wenigen Tagen wieder hier im Krankenhaus, und damit hatte er recht.
Mit akutem Nierenversagen war ich nach wenigen Tagen, die ich zu Hause war, wieder im Klinikum. Endlich wurde von den Chirurgen auch das Kurzdarmsyndrom bestätigt. Somit war klar, dass ich mich nicht selbst ausreichend ernähren konnte. Jetzt wurde an meiner Entlassung gearbeitet und ein Pflegedienst übernahm die Versorgung über parenterale Ernährung zu Hause. Inzwischen habe ich gut zugenommen und wir müssen auf die Bremse treten. Zusätzlich zu der Ernährung bekomme ich Opiumtropfen, damit der Darm träger wird und ich auch selbst wieder mehr Essen verwerten kann, bevor es im Stoma landet.
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